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Sonntag, 10. Februar 2008

Infos über Hildegard v B

Texte zu Hilde im Kommentar

2 Kommentare:

io schmeid hat gesagt…

Vor 900 Jahren, 1098, wurde die Mystikerin Hildegard von Bingen in Bermersheim bei Alzey als Tochter eines Ministerialen geboren. Früh trat sie in das Benediktinerstift Disibodenberg an der Nahe ein und wurde von der Nonne Jutta von Spanheim erzogen. Nach dem Tod ihrer 'Meisterin' wird Hildegard Äbtissin des Klosters, bewirkt dessen Verlegung auf den Rupertsberg und die Erhebung zur Abtei. In den Jahren 1141 bis 1151 schrieb Hildegard von Bingen ihre Visionen und Gespräche mit Christus auf: So entstanden das Buch 'Wisse die Wege!', ein Lehrbuch der christlichen Sittenlehre, und das Buch 'Über die Schöpfung und Erlösung der Welt'. Hildegard schrieb auch siebzig geistliche Lieder, die sie selbst vertonte, daneben zahlreiche naturwissenschaftliche und medizinische Werke. Ihre Schriften lösten unter ihren Zeitgenossen ein gewaltiges Echo aus und führten zu einem regen Briefwechsel mit den bedeutendsten Persönlichkeiten der damaligen Zeit.Vorliegende Auswahl erscheint zu Ehren des 900. Geburtstages der großen Mystikerin.

io schmeid hat gesagt…

Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gründete sich der Nachruhm der großen Mystikerin auf ihre erste Schrift, das Offenbarungswerk Scivias (dt. Wisse die Wege, 1922). Es beschreibt Hildegards Visionen vom Wirken Gottes »bis zum Ende der Zeit«.
In ihrem zweiten Werk erweist sich die Benediktinerin als ganz dem Menschen zugewandte Lebensberaterin und als Heilkundige für alle zu ihrer Zeit bekannten Leiden »von Kopf bis Fuß«.
Inhalt: Wenn man akzeptiert, dass die Ordensfrau körperliches wie auch seelisches Leiden grundsätzlich unter religiösem und scholastischem Aspekt als Willen des Allmächtigen und »Verlust an Sein« anerkennen muss, können ihr Heilwissen und ihre therapeutischen Ratschläge durchaus als Dokumentation eines Fortschritts in der Medizin, mehr noch in der Kranken- und Gesundheitspflege angesehen werden. Dafür spricht vor allem die Berücksichtigung psychosomatischer Ursachen bei der Krankheitsdiagnose und die unbefangene Diskussion von Themen, die im Mittelalter üblicherweise als indiskutabel galten, z. B. das Sexualverhalten. Andererseits dürfen die empfohlenen (oft wunderlichen) Therapien, besonders die Anwendungsmethoden von (teils suspekten) Heilmitteln, nach heutigem Wissensstand keinesfalls unkritisch befolgt werden.
Wirkung: Der um 1970 aufgekommene und seitdem sich ständig verstärkende Trend zur ganzheitlichen Betrachtung der menschlichen Konstitution und zu paramedizinischen Therapieformen hat Hildegard von Bingen zur Patronin der esoterischen Naturheilkunde und der »alternativen Lebensweise« werden lassen. In vielen Fällen haben sich Institutionen, Verlage und Herausgeber jedoch nur des berühmten Namens bedient, um Kräuterbücher und Gesundheitsratgeber aus dritter Hand durch die Gloriole der Hildegard von Bingen aufzuwerten. So ist aus der Heiligen der mittelalterlichen Heilkunde nach 900 Jahren eine Heilige des Kommerz geworden. G. Woe.